Zen Warnungen
Am Anfang der Meditationswoche werden die Zen Warnungen vorgetragen:
Regeln und Vorschriften befolgen, heisst sich selber binden ohne Strick. Spontan und schrankenlos handeln, ist teuflisch und ketzerisch. Nur auf das Innere zu achten, um es zu reinigen und in der Stille zu verschwinden, ist das falsche Zen des stummen Leuchtens.
Wer ursächliche Zusammenhänge willkürlich ignoriert, gerät in eine tiefe Fallgrube. In der absoluten Klarheit ohne jede Dunkelheit zu verweilen, heisst ein Joch mit Ketten tragen. An Gutes oder Böses denken, heisst in Himmel und Hölle sein.
Vorstellungen über Buddha oder den Weg hegen, heisst in zwei eisernen Bergen gefangen sitzen. Des aufkommenden Bewusstseins sofort innewerden, heisst die Geisteskraft verplempern. Im stillen Sitzen, bloss Konzentration zu üben, ist Teufelswerk.
Wer strebsam vorwärts geht, verfehlt den Kern der Sache. Wer rückwärts geht, veruntreut den Zen-Weg. Wer weder vorwärts noch rückwärts geht, ist ein atmender Leichnam.
Nun sagt mir, was ihr tun wollt! Bemüht euch mit letzter Kraft, in diesem Leben vollkommene Erkenntnis zu erlangen! Und bleibt nicht ewig in eurem Unglück hocken!